„Festung, KZ, Kleinstadtidyll“ in „DIE WELT AM SONNTAG“ von Michael Hegenauer, 23.6.213
Dieses Buch lädt allen Ernstes zu einer touristischen Reise nach Theresienstadt ein. Bücher gegen die herrschende Meinung haben es nicht gerade einfach, weil sie auf den ersten Blick so gar nicht ins Bild passen. Ein solches Buch ist „Theresienstadt. Eine Zeitreise“. Auf 368 Seiten gelingt es ihm, mit vielen Fotos, Plänen und Dokumenten die Geschichte dieser einzigartigen Kleinstadt in Nordböhmen nachzuerzählen – und spontane Reiselust zu schüren.
„Wie, Kleinstadt? Theresienstadt war doch ein KZ!“, mag man spontan denken. Und genau hier beginnt die Sache spannend zu werden: Theresienstadt in Nordböhmen, das heute Terezín heißt, war und ist eine Stadt, noch dazu eine überaus idyllische. Hier soll eines der schlimmsten Gettos der Nazizeit gewesen sein? Wo denn? Tatsächlich stellen viele spontane Besucher, selbst ehemalige Überlebende des Gettos, sich am Ort – 60 Kilometer nördlich von Prag – oft verwundert diese Frage. „Hier überall“, lautet die Antwort der Berliner Autoren Uta Fischer und Roland Wildberg, die nach eigenem Bekunden selbst solche Beobachtungen machten. „Um Theresienstadts Funktion als Getto zu verstehen, muss man seine Festungsvergangenheit kennen.“
Rezension in „CASEMATE“, Zeitschrift der Fortress Study Group (GB), No.97 Mai 2013
Rezensent Hans Smith
Das Buch konzentriert sich auf den eigentlichen Gegenstand, was nicht von allen neueren Arbeiten über europäische Befestigungsanlagen gesagt werden kann. Dabei zeigen die Autoren nicht nur ein tiefgehendes Interesse an der Festung und ihrer Geschichte, sondern glücklicherweise auch ein sehr tiefgehendes Verständnis für die Wissenschaft und moderne Architektur der Festungsanlage. Der einzige Nachteil ist, dass das Buch vollständig in deutscher Sprache verfasst ist.
Rezension in der „KIRCHENZEITUNG MV“, erschienen am 4.11.2012
Rezensent Hans Tödtmann
Tatsächlich hat die einstige Garnison mit dem Abzug des tschechischen Militärs im Jahr 1997 ihre Zweckbestimmung und wirtschaftliche Basis verloren. 15 Jahre danach sind Teile der Stadt immer noch von Leerstand und Verfall geprägt. Notwendig ist eine dritte Konversion: Es gilt eine lebendige Stadt zu schaffen, die sich ihrer vielschichtigen Vergangenheit bewusst ist. Hierzu einen wertvollen Beitrag geleistet zu haben, ist das große Verdienst der Autoren Uta Fischer und Roland Wildberg.[…]
Ohne Vergegenwärtigung der Vergangenheit keine Zukunft. Zum ersten Mal liegt hier ein mitreis(s)endes Buch vor, das die ganze Geschichte der über 200 Jahre alten Festungsstadt erzählt und gleichzeitig ihre aktuellen Probleme vor Augen führt. Die Lektüre begeistert und macht neugierig. Wer eine Reise dorthin erwägt, dem bietet dieses Handbuch eine Zeitreise an. Und wer schon dort war, wird zurückkehren, um die Stadt mit schärferem, liebendem Blick zu sehen.
Die vollständige Fassung jetzt auch auf der Website der
> Evangelischen Akademie zu Berlin
Online-Extra von „COMPASS-INFODIENST“, erschienen am 14.9.2012
Editorial von Dr. Christoph Münz
Seit kurzem liegt ein in jeglicher Hinsicht außergewöhnliches Buch vor, dass die Geschichte und Gegenwart von Terezin/Theresienstadt auf bemerkenswerte Weise erzählt und eindrucksvoll illustriert: “Theresienstadt – Eine Zeitreise”. Verfasst wurde das reich mit historischen und aktuellen Bildern, Fotos, Skzizzen und Zeichnungen versehene Werk von Uta Fischer, ihres Zeichens Stadt- und Regionalplanerin sowie Journalistin, und dem Autor und Journalisten Roland Wildberg. Entstanden ist ein editorisch mit großer Leidenschaft versehenes Buch ganz besonderer Art, ein “Reiseführer” durch die Geschichte und Geographie, die Zeit und Unzeit, das Leben und Sterben, Blüte und Tragik einer über 200 Jahre alten Stadt und Festung.
Fischer und Wildberg informieren sachlich und übersichtlich, verwenden eine klare, niemals peinliche, anbiedernde oder empörte Sprache”, heißt es zutreffend in einer Rezension im Deutschlandradio. Die vielen Fotos, Info-Kästen, Skizzen, Zeichnungen und Pläne im Buch veranschaulichen dabei hilfreich und eindrucksvoll, diesen Ort und seine Geschichte buchstäblich sichtbar und der Erinnerung zugänglich zu machen.
Rezension und Life-Gespräch auf „DEUTSCHLANDRADIO KULTUR“, gesendet am 1.8.2012
Rezensent ist Stefan May
Ein ganz tolles Buch[…] und auf alle Fälle für mich, der dort noch nicht war, habe ich festgestellt, irgendwann will ich da hin fahren. Und ich glaube, so wird es jedem Leser auch gehen.
Uta Fischer und Roland Wildberg ist ein Buch eigener Art gelungen: Farblich gegliedert werden die einzelnen Epochen dieser architektonisch und historisch so bedeutenden Festungsstadt dargestellt, die derzeit noch im Dornröschenschlaf versunken scheint. Zwar wirkt das broschierte Werk auf den ersten Blick wie ein Reiseführer, aber es ist weit mehr als ein einfacher Reiseführer: es ist ein Geschichtsbuch, das Lesern und Besuchern die historischen Schichten einer außergewöhnlichen Stadt anschaulich macht. […] Fischer und Wildberg informieren sachlich und übersichtlich, verwenden eine klare, niemals peinliche, anbiedernde oder empörte Sprache. Das macht das Buch so lesenswert – und mit vielen Fotos, informativen Kästen, Skizzen und Plänen ist es auch gut gestaltet.
„Revisiting The Nazi Camp Where Hitler Duped The Red Cross With Roses“,
published by „WORLDCRUNCH“ on February 23 2012 in world affairs
Until recently, Adler’s impressive chronicle was the only source available in German describing what took place in the Nazi complex – despite the fact that many German Jews passed through Theresienstadt on their way to Auschwitz or other death camps. Nearly 70 years later, however, a book called Theresienstadt. Eine Zeitreise (Theresienstadt, A Journey Through Time) is shedding new light on the infamous Czech town and fortress. Written by urban planner Uta Fischer and journalist Roland Wildberg, the richly illustrated book traces Theresienstadt’s history over 232 years.
„Das barocke Theresienstadt als Albtraumfabrik“ in „DIE WELT“, erschienen am 15.2.2012
Rezensent ist Sven Felix Kellerhoff
Obwohl Theresienstadt auch Durchgangslager für viele deutsche Juden auf dem Weg nach Auschwitz oder in andere Todesfabriken war, gab es bisher außer Adlers gewaltiger Chronik keine Gesamtdarstellung der Lagergeschichte auf Deutsch. Das haben jetzt die Stadtplanerin Uta Fischer und der Journalist Roland Wildberg geändert. Ihr durchgängig bebildertes Buch „Theresienstadt. Eine Zeitreise“ zeichnet die ganz verschiedenen Rollen dieser barocken Festung in den vergangenen 232 Jahren nach.[…] Fischer und Wildberg rekonstruieren in ihrem enorm kenntnisreichen, dabei aber immer gut lesbaren und aufwendig illustrierten Buch die verschiedenen Seiten von Theresienstadt. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei „Spurensuchen“, die sich als Wegweiser für einen Rundgang durch das heutige Terezín eignen. Dennoch ist es kein Reise- und erst recht kein Stadtführer. Denn nie verlieren die beiden Autoren den Grund aus den Augen, dessentwegen man sich überhaupt mit der heute gerade 3000 Einwohner zählenden Gemeinde beschäftigt.
Zeitschrift „AM WALL“, Mitteilungsblatt der INTERFEST e.V., Ausg. 77/2011
Rezensent ist Dr. Hans-Rudolf Neumann
Der Band ist äußerst sauber recherchiert und besticht mit einer Unmenge von Detailinformationen. Er ist vor allen Dingen logisch aufgebaut, und am Ende der Lektüre weiß man, warum die Geschichte so und nicht anders verlaufen ist. Dazu gehört, dass man sich in die jeweilige Zeitepoche intensiv hineinversetzt und zu verstehen versucht, was da eigentlich passiert ist. Das ist den Autoren hervorragend gelungen, und dieser Anspruch wird vom ersten bis zum letzten Kapitel auch durchgehalten. […]
Erst jetzt erkennt man auf einen Blick, um was es sich eigentlich handelt, um was es in Zukunft gehen könnte. Mahnmal als Ganzes ohne lebendige Funktion, oder lebendige Stadt als rares europäisches Beispiel einer befestigten Idealstadt mit Mahnmalfunktion, jedoch den Lebenden gewidmet, damit die Stadt als Ganzes überlebt und eine perspektivische Zukunft erhält. Man wird abwarten müssen, wer oder was sich durchsetzen wird, und dieser zukünftige Entwicklungsprozess wird beweisen, ob man aus der Vergangenheit gelernt hat und in der Lage ist, sich aus der Geschichte heraus weiter zu entwickeln. Die beiden Autoren haben mit ihrer Publikation zumindest ein großes Tor geöffnet, das Verpflichtung und Angebot zugleich ist.
Über den Autor Dr.-Ing. Dipl.-Ing. Hans-Rudolf Neumann:
•Architekt und Bauhistoriker, widmet sich der Erforschung, Erhaltung sowie der neuen Nutzung alter Festungsbauten
•Wissenschaftlicher Koordinator des Netzwerkes ECCOFORT- European Cooperation Centre of Fortified Heritage (www.eccofort.eu)
•Stimmberechtigtes Mitglied der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO-ICOMOS Organisation “ICOFORT” – Internationales Wissenschaftskomitee für Festungen und militärisches Erbe
Download: Die vollständige Rezension als pdf-Datei
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