COMPASS-Infodienst veröffentlicht Online-Extra zum Buch

14. September 2012

EDITORIAL von Dr. Christoph Münz
Der letzte große Rabbiner im Vorkriegsdeutschland Leo Baeck, der Psychotherapeut Victor Frankl, die erste Rabbinerin Deutschlands Regina Jonas, die Schriftstellerin Ruth Klüger und die Musiker Victor Ullmann und Hans Krása (Kinderoper „Brundibar“) … Nur einige wenige prominente Namen, die u.a. eines gemeinsam hatten: Sie waren alle im Konzentrationslager Theresienstadt inhaftiert, einige von ihnen nur für kurze Zeit, einige überlebten hier, einige wurden hier ermordet. Sie teilten ihr Schicksal mit bis zu 58.000 anderen Menschen, die in die alten k. u. k.-Kasernenbauten gepfercht wurden, wo vorher nur rund 7.000 Soldaten und Zivilisten gelebt hatten. Fast 33.500 Menschen starben dort, teils aufgrund der unmenschlichen Behandlung, teils aufgrund sich ausbreitender Seuchen und Krankheiten sowie schlicht aus Hunger.

Seit kurzem liegt ein in jeglicher Hinsicht außergewöhnliches Buch vor, dass die Geschichte und Gegenwart von Terezin/Theresienstadt auf bemerkenswerte Weise erzählt und eindrucksvoll illustriert: „Theresienstadt – Eine Zeitreise“. Verfasst wurde das reich mit historischen und aktuellen Bildern, Fotos, Skzizzen und Zeichnungen versehene Werk von Uta Fischer, ihres Zeichens Stadt- und Regionalplanerin sowie Journalistin, und dem Autor und Journalisten Roland Wildberg. Entstanden ist ein editorisch mit großer Leidenschaft versehenes Buch ganz besonderer Art, ein „Reiseführer“ durch die Geschichte und Geographie, die Zeit und Unzeit, das Leben und Sterben, Blüte und Tragik einer über 200 Jahre alten Stadt und Festung.

„Fischer und Wildberg informieren sachlich und übersichtlich, verwenden eine klare, niemals peinliche, anbiedernde oder empörte Sprache“, heißt es zutreffend in einer Rezension im DEUTSCHLANDRADIO. Die vielen Fotos, Info-Kästen, Skizzen, Zeichnungen und Pläne im Buch veranschaulichen dabei hilfreich und eindrucksvoll, diesen Ort und seine Geschichte buchstäblich sichtbar und der Erinnerung zugänglich zu machen. COMPASS freut sich, Ihnen heute im vorliegenden ONLINE-EXTRA durch einige Leseproben einen Eindruck von der Reichhaltigkeit dieses ungewöhnlichen Buches zu vermitteln, wenngleich dies an dieser Stelle nur ein schwaches Abbild von dieser hervorragend komponierten „Zeitreise“ durch Theresienstadt sein kann, dessen anschauliche Fülle sich erst voll erschließt, wenn man das Buch selbst zur Hand nimmt und in ihm blättert und liest: „Theresienstadt – Eine Zeitreise“.

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Erstellt am: 14. September 2012

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